Krebsfrüherkennung und Nachsorge

Nutzen Sie die Möglichkeit der regelmäßigen Krebsvorsorge­untersuchungen, um folgenreiche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und optimal behandeln und heilen zu können. Ich berate Sie gerne in einem persönlichen Gespräch, wann welche Vorsorgeuntersuchungen für Sie sinnvoll sind.

Bei gesetzlich versicherten Patientinnen geben die Krankenversicherungen vor, welche jährliche Basis Krebsvorsorge Untersuchung für Frauen – spätestens ab 20 Jahren – durchgeführt werden soll.

Je nach Alter der Frau besteht die Vorsorge zum Teil aus unterschiedlichen Untersuchungstechniken.

Gebärmutter und Eierstöcke

Frauenarztpraxis Dr. med. Jasmin Hermann in Stuttgart-Möhringen

Zur Früherkennung von Veränderungen der Eierstöcke, Gebärmutter- bzw. Gebärmutterhals werden eine Tastuntersuchung und je nach Alter ein Abstrich am Gebärmutterhals durchgeführt.

Veränderungen am Gebärmutterhals hängen meist mit einer Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV) zusammen (Hinweis siehe unten).

  • jährliche Untersuchung des inneren und äußeren Genitals
  • jährliche Untersuchung auf veränderte Zellen am Gebärmutterhals- sogenannter Pap-Abstrich (zytologischer Abstrich).
  • Chlamydienscreening aus dem Urin bis zum vollendeten 25. Lebensjahr

 

Merkblatt vom gemeinsamen Bundesausschuss

  • jährliche Tastuntersuchung des inneren und äußeren Genitals
  • alle 3 Jahre Kombinationsuntersuchung auf veränderte Zellen am Gebärmutterhals- sogenannter Pap Abstrich (zytologischer Abstrich) plus HPV-Test. Hierbei wird zusätzlich zum zytologischen Abstrich auf das Vorkommen von Humane Papilloma Viren am Gebärmutterhals untersucht.

Merkblatt vom gemeinsamen Bundesausschuss

HPV Infektion und Gebärmutterhalskrebs

HPV treten weltweit sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Es wird davon ausgegangen, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören.

Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen (v. a. HPV 16 und 18) können zu bösartigen Tumoren führen, während Niedrigrisiko-HPV-Typen (v. a. HPV 6 und 11) für Genitalwarzen verantwortlich sind.

Bei den Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen handelt es sich zumeist um vorübergehende Infektionen, die nach 1-2 Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Die HPV-Infektion kann jedoch auch über Jahre persistieren und in einem Teil der Fälle über Krebsvorstufen zu einem Karzinom führen.

Für jüngere Mädchen und Frauen und ebenso für Jungs ist es zudem möglich, sich gegen die häufigsten Typen der HP-Viren impfen zu lassen. Diese Impfung stellt eine sehr gute Präventionsmaßnahme dar und kann Krebserkrankungen verhindern. Im Alter ab 9-18 Jahre werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen – bei manchen Krankenkassen auch darüber hinaus. Für Frauen >18 Jahren kann die Impfung je nach Ausgangssituation ebenso sinnvoll sein.

Diese Impfung führen wir, neben den anderen von der Stiko empfohlenen Impfungen, gerne bei Ihnen durch.

Zur Ergänzung der Basisvorsorge kann eine vaginale Ultraschalluntersuchung die Vorsorgeuntersuchung verbessern.

Vorsorge für die Brust

Jede Frau sollte altersunabhängig frühzeitig beginnen, ihre Brust auf etwaige Veränderungen regelmäßig selbst abzutasten und sich bei unsicheren Befunden bei Ihrer Frauenärztin zur Abklärung vorstellen.

Ärztliche Untersuchung auf Veränderungen der Brust

jährlich eine Tastuntersuchung der Brust

Zusätzlich zur ärztlichen Tastuntersuchung wird alle 2 Jahre eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) im Rahmen des sogenannten Brustkrebsscreenings-Programm angeboten. Diese Untersuchung ist im Normalfall bis zu einem Alter von 75 Jahren vorgesehen.

Zum Mammographie-Screening werden Sie direkt eingeladen und das Angebot ist freiwillig.

Ich empfehle Ihnen in jedem Fall regelmäßig daran teilzunehmen.

Entscheidungshilfe Mammographie

Mammographie und Brustultraschall

Das Mammographie-Screening ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die bei Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren durchgeführt werden sollte. Auch bei auftretenden Auffälligkeiten der Brust wird meist eine Mammographie zur Diagnostik notwendig.

Vor diesem Lebensalter und auch parallel zum Mammographie-Screening kann eine Ultraschalluntersuchung die Basis-Tastuntersuchung ergänzen und verbessern.

Vorsorge PLUS – erweiterte Vorsorge durch Ultraschall

Frauenarztpraxis Dr. med. Jasmin Hermann in Stuttgart-Möhringen

Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen können dazu beitragen, Befunde, die bei der reinen Tastuntersuchung nicht entdeckt würden, frühzeitig zu diagnostizieren, und damit eine verbesserte Vorsorge für mehr Sicherheit und Gesundheit zu erzielen.

Sie können für alle Altersklassen empfehlenswert sein, beziehungsweise richten sich individuell nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und/oder Ihrem familiärem Hintergrund.

Folgende jährliche Ultraschalluntersuchungen sind zur sinnvollen Ergänzung der jeweiligen gynäkologischen Basis-Vorsorge zu empfehlen:

Einige Veränderungen der Gebärmutterhöhle und Eierstöcke (z.B. Myome, Polypen, Zysten) sind durch die Tastuntersuchung nicht erkennbar.

Die vaginale Ultraschalluntersuchung kann jedoch frühzeitig solche Veränderungen sichtbar machen und entsprechende Behandlungen ermöglichen.

Dabei wird eine spezielle Ultraschallsonde in die Scheide eingeführt (Vaginalsonographie), um die Gebärmutterschleimhaut, Eierstöcke und angrenzende Organe wie die Harnblase und den Enddarm zu beurteilen.

Zusätzlich zur regulären Brustkrebsvorsorge, die je nach Alter von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird, kann eine schmerzlose Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt werden.

Diese hilft, kleine Befunde zu erkennen, die in der Tastuntersuchung oder Mammographie nicht sichtbar sind, insbesondere bei dichtem Brustgewebe.

Der Brustultraschall ist für alle Altersgruppen empfehlenswert und besonders sinnvoll bei familiärer Vorbelastung. Bei auffälligen Tastbefunden oder Mammographien wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt und von der Krankenkasse übernommen.

Diese Untersuchungen – sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) – werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, obwohl sie sinnvoll sind. Die Preise für individuelle Gesundheitsleistungen orientieren sich an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Sie können sich über die Höhe der Preise der jeweiligen Untersuchungen gerne bei uns in der Praxis informieren.

Einen Überblick über weitere IGeL Leistungen, finden sie hier.

Darmkrebsvorsorge

Zur Darmkrebsvorsorge erfolgt ein Stuhltest auf verstecktes Blut (iFOBT) bei Frauen zwischen 50 und 55 Jahren jährlich und ab 55 Jahren die Durchführung einer Darmspiegelung (Coloskopie) beim Gastroenterologen alle 10 Jahre oder alternativ Fortführung der Stuhltests alle 2 Jahre.

Darmkrebsvorsorge Infoblatt

Krebsnachsorge

Auch nach einer Krebserkrankung sind wir für Sie da und wollen Sie begleiten! Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen werden regelmäßige Untersuchungen nach den jeweiligen aktuellen Leitlinien und Empfehlungen durchgeführt, um ein erneutes Auftreten der Erkrankung frühzeitig festzustellen.

Zusätzlich überprüfen wir mögliche Nebenwirkungen oder Folgen einer tumorspezifischen Therapie, kooperieren für weitere notwendige Untersuchungen mit anderen Praxen und der onkologischen Klinik und beraten Sie bezüglich der Behandlung.